Sonntag, 22. April 2012

3. Sonntag der Osterzeit

Was soll ich dir tun? (Mk 10, 51)

Die Grundfrage alle Seelsorge. Die Grundfrage aller christlichen Nächstenliebe.
Viel zu oft wird Hilfe gegeben, nach der keine gefragt hat. Viel zu oft werden Antworten auf Fragen gegeben, die keine gestellt hat.
Jesus fragt, bevor er heilt. Der, der weiß, dass er für alle das Beste bewirken kann, er fragt trotzdem.

In dieser Frage liegt für mich eine der größten Chancen kirchlichen Handelns in unserer Zeit. Wenn wir fragen,  „Was soll ich dir tun?“, dann steht der Mensch im Mittelpunkt, dann müssen wir uns davon verabschieden die ewig gleichen Angebote immer wieder zu machen, ob sie gebraucht werden und helfen oder nicht. Wenn wir fragen, dann entsteht erstmal Kommunikation, ja Dialog.

Dann kann auch unerwartetes entstehen, dann kann die mitgebrachte Krankenkommunion mal in der Tasche bleiben, wenn plötzlich nur ein langes Gespräch angebracht ist, dann kann aus dem Taufgespräch eine theologische Diskussion werden, dann kann aus der Nacharbeit in der Schule ein Seelsorgegespräch werden …

Zu fragen, was der andere will, macht kirchliches Handeln nicht leichter, aber ich denke: fruchtbarer.

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3. Sonntag der Osterzeit
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