11. Dezember
„Ersatzverkehr“ - An dieser Haltestelle kommt nur ein Bus, wenn bei der Bahn etwas schief läuft. Wenn ich hier warten muss, weiß ich nicht, wie lange noch. Meist bin ich dann schlecht gelaunt, weil ich nur sehr mühsam ans Ziel gelange. Ganz anders als bei der normalen Haltestelle. Dort ist die Wartezeit abschätzbar.
Für mich ist der Advent manchmal auch wie eine dieser normalen Haltestellen. Ich warte auf Weihnachten - und die Wartezeitanzeige ist der Adventskalender. Ein paar Minuten noch - ein paar Türchen noch.
Doch die Bibel sagt, wir kennen „weder den Tag noch die Stunde“ (Mt 25,13) an der der Herr wieder kommt.
Vielleicht ist der Advent nicht nur die Zeit, um auf Weihnachten zu warten, sondern auch bewusster als sonst auf etwas zu warten, von dem ich nicht weiß, wann es sein wird. In der Gewissheit, dass ich irgendwann mitgenommen werde, ist so eine „Ersatzhaltestelle“ bestimmt nicht nur ein Ort der schlechten Laune.
